Auf einer Anhöhe thront die Burg Rode über der Stadt Herzogenrath – der kräftige Turm weist die Burg aus der Ferne als wehrhafte mittelalterliche Anlage aus, die man zunächst nicht mit den Römerstraßen in Verbindung bringen würde. Die Bedeutung des Ausstellungsortes für das VIA-Projekt ergibt sich aus dem Aspekt der Handels- und Fernstraße aus späterer Perspektive. Die Höhenfeste Burg Rode diente der Sicherung eines neuen Zweiges der alten Römerroute, der Köln mit den wichtigen Handelszentren in Flandern und Brabant verband. Bei Herzogenrath überquerte die Straße das Flüsschen Wurm und war durch den niedrigen Grundwasserstand, mehrere Bachläufe und sumpfiges Terrain besser zu verteidigen als die ursprüngliche Trasse über Rimburg. Die soliden Zolleinnahmen an dieser Übergangsstelle und sicherlich auch das fruchtbare Ackerland der Umgebung machten den Ort finanziell attraktiv für die Grafenfamilie von Saffenberg, auf die die Gründung der Zollburg noch vor dem Jahr 1104 zurückgeht.
Ein weiteres wichtiges Denkmal im historischen Gefüge ist die Abtei Rolduc, die als kleine Einsiedelei von Ailbertus von Antoing in den Anfangsjahren des 12. Jahrhunderts gegründet wurde. Die Abtei erlangte im Laufe der folgenden Jahrhunderte durch Grundbesitz, finanzielle Zuwendungen und den Betrieb von Mühlen und Kohlewirtschaft enormen Wohlstand, der sich auch heute noch in der eindrucksvollen Abteikirche und den zu verschiedenen Zeiten errichteten Nebengebäuden widerspiegelt.