Via Belgica
Das römische Badegebäude in Übach-Palenberg wurde 1988 bei der Entwicklung des Naherholungsgebietes entdeckt. Das Bodendenkmal war ein Bestandteil eines römischen Gutshofes (villa rustica). Die Ruine lässt den ursprünglichen Charakter der Baderäume und des Gesamtbauwerkes erkennen.
Das 13 x 6 Meter große Badehaus lag in römischer Zeit wahrscheinlich direkt am Ufer der Wurm. Vom Eingang im Norden gelangte man zunächst in den Auskleideraum, danach in einen ovalen, ungeheizten Baderaum mit Kaltwasserbecken und schließlich in einen beheizten Baderaum, an den sich ein separat beheizter Schwitzraum anschloss. Damit sind alle für den klassischen römischen Badebetrieb üblichen Temperaturstufen vertreten. Einige Funde aus dem Gebäude belegen, dass die Anlage im 2. und vermutlich auch noch im 3. Jahrhundert n. Chr. genutzt wurde.
Die Westseite des Gebäudes war besonders stark fundamentiert – ein Hinweis darauf, dass das Wasser der Wurm in römischer Zeit die Gebäudefront erreichen und bei Hochwasser unterspülen konnte. Die römischen Ingenieure haben die Front so gut gebaut, dass sie fast 2000 Jahre lang erhalten geblieben ist. Die antiken Mauerreste sind übrigens von den modernen Aufmauerungen durch eine vertiefte Fuge abgesetzt.
Die Konservierungsarbeiten der Ruine erfolgten unter Leitung des LVR-Amtes für Bodendenkmalpflege im Rheinland und im Auftrag der Stadt Übach-Palenberg.