Kall
Mit knapp 11.600 Einwohnern ist Kall ein beschaulicher Ort. Erzählstoff hat die Kleinstadt dennoch reichlich. So verrät ein Blick in die Vergangenheit, dass die Geschichte des Dorfes „Call“, so die amtliche Schreibweise bis ins zwanzigste Jahrhundert, bis in die prähistorische Zeit zurückreicht. Schon damals war das heutige Stadtgebiet menschlicher Lebens- und Siedlungsraum. Urkundlich wurde Kall erstmalig 1238 erwähnt.
500 Jahre römische Geschichte
Neben den Kelten, die hier im dritten Jahrhundert vor Christus nach Bleierzen gruben, spielten außerdem die Römer eine prägende Rolle in der frühen Stadtgeschichte: Beinahe 500 Jahre nahmen sie das Gebiet für sich ein. Bis heute an verschiedenen Stellen auf dem Gebiet der Gemeinde Kall nachvollziehbar: die römische Wasserleitung, die auf ihrem annähernd 100 Kilometer langen Weg von der Nordeifel bis in die Provinzhauptstadt Köln auch das heutige Kall durchquerte. Die erste Etappe des 1988 angelegten und 2012 modernisierten Römerkanal-Wanderweges führt von Nettersheim in den Ortstteil Kall-Dottel – und liefert am Wegesrand immer wieder Hintergrundinformationen über das beeindruckende Großbauwerk.
Neben dem Römerkanal gibt es keine weiteren Hinweise darauf, wie Leben und Alltag in der römischen Siedlung genau aussahen. Es ist aber davon auszugehen, dass die Einwohner von Ackerbau, Viehzucht und Forstwirtschaft lebten. Wahrscheinlich haben die Römer im heutigen Gemeindegebiet zudem Blei und später auch Eisenerz abgebaut. Die Route des Erlebnisraums Römerstraße verläuft in Kall auf gut ausgebauten, barrierefreien Radwegen.