Sei es aufgrund ihrer massiven Bauweise, der geradlinigen Verbindungen zwischen den Orten oder aus Gewohnheit – einige Römerstraßen wurden über das Mittelalter bis in die heutige Zeit weitergenutzt. Andererseits führten die Römer ihrerseits ihre Straßen manchmal auf vorhandenen, vorgeschichtlichen Naturwegen. Zwischen dem Barbarossaplatz in Köln und der Jugendherberge in Hürth-Hermülheim verläuft die heutige Luxemburger Straße über eine Strecke von acht Kilometern genau über der schnurgerade angelegten antiken Fernstraße. Die kontinuierliche Weiternutzung einer Römerstraße zeigt ein Profilschnitt durch die Luxemburger Straße im Bereich des Kreisels.
Insgesamt bilden die im Grabungsschnitt freigelegten, übereinanderliegenden Straßen unterschiedlicher Zeitstellungen hier ein Schichtpaket von knapp 2,5 Meter. Die Agrippastraße, in einer Tiefe von ca. 2,2 Meter freigelegt, besaß den für Römerstraßen typischen, halblinsenförmigen Aufbau aus Schotter und war 4,2 Meter breit und 0,5 Meter hoch. Darüber lagen weitere Kiesschichten, die von der ständigen Erneuerung der Straßendecke herrührten. An der Oberkante der ebenen Kiesdecke sind Fahrspuren von Karren zu erkennen.
Die Anschüttungen über der Römerstraße stammen von der mittelalterlichen bis neuzeitlichen Weiternutzung der Straße. Deutlich zeigen sich auch hier tief eingegrabene Fahrspuren. Unmittelbar unter der heutigen Asphaltdecke findet sich das preußische Kopfsteinpflaster.
Unter der Agrippastraße befindet sich eine graue Lehmschicht etwa in der Breite der römischen Fernstraße, in der vorgeschichtliche Scherben gefunden wurden: möglicherweise ein Hinweis darauf, dass bereits in vorrömischer Zeit ein Weg hier entlangführte.