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Via Belgica
Heidenburg

An dieser Stelle stand zu Römerzeiten eine befestigte Straßenstation, die unmittelbar an die römische Reichsstraße grenzte. Noch heute sind die Reste der Wall- und Grabenanlage deutlich erkennbar. Es ist anzunehmen, dass sie gegen Ende des 2. Jahrhunderts entstand – zu einer Zeit, in der die Römer ihre Straßenposten massiv verstärkten. Untersuchungen an der Via Belgica in Belgien belegen, dass solche Militärposten in regelmäßigen Abständen von 16 bis 17 Kilometern entlang der Reichsstraßen errichtet wurden, um in Unruhezeiten für Sicherheit auf den Hauptverkehrsadern sorgen zu können. Tatsächlich beträgt die Entfernung der „Heidenburg“ vom Westtor des römischen Köln knapp 16 Kilometer.

Die quadratische Verschanzung von 60 x 60 Metern Größe ist in wesentlichen Teilen gut erhalten. Im Nordosten sind Planierungen zu erkennen, die beim Bau der Grubenbahn 1953 entstanden sind. Im Südwesten sieht man Aufschüttungen einer Halde.

Bei Ausgrabungen im Jahr 1929 durch Archäologen des Bonner Provinzialmuseums stellte sich heraus, dass die Innenfläche der Verschanzung durch einen bis zu vier Meter breiten und 2,50 Meter hohen Wall umschlossen wurde. Vor dem Wall lag ein Spitzgraben, der an der mächtigsten Stelle zehn Meter breit war. Eine Holzbrücke führte im Süden durch eine Walllücke ins Innere. Weiterhin legten die Archäologen hölzerne Innenbauten frei, Reste der Unterkünfte, Keramik und Münzen, wie etwa eine Prägung von Kaiser Decius (249–251 n. Chr.).

Eine vergleichbare Anlage bei Brühl am Rande der römischen Fernstraße von Köln nach Trier wurde vor ihrer Zerstörung durch den Braunkohlentagebau in den 1920er Jahren archäologisch untersucht.