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Via Belgica
in Baesweiler

Wie mit dem Lineal gezogen – schnurgerade führte die Via Belgica, die Fernstraße von Köln an die Atlantikküste, von der Colonia Claudia Ara Agrippinensium, der Hauptstadt der Provinz Niedergermanien, aus nach Westen. Über weite Strecken verlaufen noch heute zwischen Köln und Jülich moderne Straßen und Wege genau auf der Trasse der antiken Staatsstraße. Westlich von Jülich dagegen verlor sie in nachrömischer Zeit an Bedeutung, denn wichtiger war nun die Verkehrsanbindung nach Aachen. Die Via Belgica wurde aufgegeben und wich fortan landwirtschaftlich genutzten Flächen.

Durch gezielte archäologische Untersuchungen lassen sich auch die in den Ackerflächen verborgenen Abschnitte der antiken Fernstraße nachvollziehen. Neben der Auswertung von Luftbildern und Laserscans zählen die Durchführung geophysikalischer Messungen, die systematische Feldbegehung und die Anlage von Sondageschnitten zu den angewandten Methoden.

Die beiderseits von Gräben begleitete Straße wies von Grabenmitte zu Grabenmitte eine Breite von fast 25 Metern auf. Der eigentliche, mit Kies bedeckte Straßenkörper schwankt in seiner Breite von knapp fünf Metern bei Anlage der Straße im frühen 1. Jahrhundert bis zu sieben Metern in der letzten Ausbauphase. Die Gräben dienten der Entwässerung, sie markierten aber auch die Grenze des in staatlichem Eigentum befindlichen Straßenareals. Zwischen dem Straßendamm und den Gräben lagen unbefestigte, mit Sand aufgeschüttete Bahnen, die sogenannten Sommerwege. Deutlich zeichneten sich bei den vor Ort durchgeführten archäologischen Ausgrabungen die Straßengräben und die in den Boden eingegrabenen Fahrspuren römischer Wagen ab.

Der antike Trassenverlauf ist im Asphalt der heutigen Straße „Zum Carl-Alexander-Park“ markiert.