Via Belgica
Eine wechselvolle Geschichte liegt hinter der Burg Engelsdorf. Mehrfach wurde sie im Laufe der Jahrhunderte zerstört und wieder aufgebaut. Ihre heutige Gestalt erhielt die einstige Festung größtenteils im 15., 16. und 19. Jahrhundert. Erstmals urkundlich erwähnt wurde die „Stammburg der Herren von Engelsdorf“ im Jahr 1079. Die zweiteilige Wasserburganlage, zu der eine zweiflügelige Haupt- und eine Vorburg gehören, ist in eine idyllische Landschaft eingebettet. Die Burg befindet sich in unmittelbarer Nähe zum Merzbach in der Ortschaft Engelsdorf, dem kleinsten Ortsteil der Gemeinde Aldenhoven.
Anna von Paland ließ 1526 den Nordosttrakt um den Nordwesttrakt als zentrales Wohngebäude (Palas) erweitern. Zwischen beiden Trakten ragt ein quadratischer Treppenturm mit einer eichenen Spindeltreppe heraus. Erst im 19. Jahrhundert entstand schließlich die Vorburg.
Noch bis 1850 blieben die Wehrmauern erhalten. Ihre Dicke und auch der Burggraben waren Belege dafür, dass es sich bei der Burg Engelsdorf um eine richtige Festung handelte. Über eine Brücke im Innenhof wurde die Burg erschlossen.
Heute ist die Burg Engelsdorf im Besitz der Künstlerfamilie Fernandez aus Chile, die hier ein Atelier betreibt. Gemeinsam mit Bund, Land und Gemeinde Aldenhoven setzt sie sich für Erhalt und Aufbau der alten Festung mit umfangreichen Förder- und Eigenmitteln ein. Neben einer Künstlerwerkstatt und einer Herberge für Kunststudenten soll ein Teil der Burganlage der Öffentlichkeit für Veranstaltungen zur Verfügung stehen.